Zurück | Anfang | Vor

Der Finow-Kanal

Der Finow-Kanal zählt zu den ältesten Wasserstraßen Europas und gehört ganz bestimmt zu den schönsten Kanälen Deutschlands.

Erste Pläne einer Verbindung von Havel und Oder gab es bereits um 1540. Auf Anweisung des Kurfürsten Joachim-Friedrich erbaute man von 1605 bis 1620 auf einer Länge von 39,4 km einen Kanal mit 11 Schleusen. Nur kurz nach seiner Fertigstellung wurde der Finow-Kanal im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Völlig zugewachsen und mit verfallenen Schleusen konnte der Kanal nicht mehr genutzt werden. Unter König Friedrich II. (Alter Fritz) entstand von 1743 bis 1746 der Kanal neu. Am 16. Juni 1746 konnte dieser zweite Finow-Kanal mit der Fahrt eines mit 100 Tonnen Salz beladenen Kahnes eingeweiht werden.

Alte Aufzeichnungen belegen die Schiffbewegungen auf dem Kanal. So waren es im Jahr 1749 1.047 Kähne und 297 Fischdröbel. In den Jahren 1841-1844 wurden durchschnittlich 13.334 Kähne und 48.000 Stämme Floßholz geschleust.
Der Transport enorm steigender Gütermengen zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte den Bau einer neuen Oder-Havel-Wasserstraße erforderlich. Der neue Oder-Havel-Kanal wurde im Juni 1914 in Betrieb genommen und der Finow-Kanal verlor damit seine wirtschaftliche Bedeutung.

Der alte Treidelweg, auf dem ursprünglich Schiffe durch Menschen- und Pferdekraft gezogen (getreidelt) wurden, wird zur Zeit zu einem Rad- und Wanderweg ausgebaut und führt von Liebenwalde bis zur Lieper Schleuse am Schiffshebewerk Niederfinow.